Frettchen – quirlig, verspielt und neugierig – erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als Haustiere. Doch wer sich für eines dieser charmanten Tiere entscheidet, sollte wissen: Frettchen sind keine pflegeleichten Mitbewohner. Sie stellen gewisse Ansprüche an Haltung, Ernährung und Aufmerksamkeit. Dieser Leitfaden bietet einen Überblick über die wichtigsten Aspekte einer verantwortungsvollen Frettchenpflege.
Artgerechte Unterbringung
Frettchen sind ausgesprochen bewegungsfreudig und brauchen viel Platz. Ein geeigneter Käfig sollte mehrere Ebenen und mindestens 0,75 m² Bodenfläche pro Tier bieten. Noch wichtiger: Frettchen dürfen keinesfalls ausschliesslich im Käfig gehalten werden. Täglicher Freilauf in einem gesicherten, frettchensicheren Bereich ist unverzichtbar, um ihren natürlichen Bewegungsdrang zu stillen und Verhaltensproblemen vorzubeugen.
Richtige Ernährung
Als reine Fleischfresser benötigen Frettchen eine protein- und fettreiche Ernährung. Spezielles Frettchenfutter ist optimal auf ihren Stoffwechsel abgestimmt. Auf Getreide und pflanzliche Zusätze sollte verzichtet werden, da diese schwer verdaulich sind. Frisches Wasser muss jederzeit zur Verfügung stehen – am besten in einem stabilen Napf oder einer Nippeltränke.
Gesundheit und Vorsorge
Frettchen sind anfällig für bestimmte Erkrankungen wie das Aleutian Disease Virus, Herzleiden oder Insulinome. Regelmässige tierärztliche Kontrollen sind daher unerlässlich. Zu den Standardmassnahmen zählen Impfungen gegen Tollwut und Staupe sowie regelmässige Parasitenkontrollen (Entwurmung und Flohprophylaxe). Eine frühe Kastration kann zudem gesundheitlichen Problemen und unerwünschtem Verhalten vorbeugen.
Sozialverhalten
Frettchen sind gesellige Tiere, die den Kontakt zu Artgenossen schätzen. Einzelhaltung ist nur bedingt zu empfehlen – besser ist die Haltung mindestens eines weiteren, passenden Frettchens. Wichtig: Vor der Vergesellschaftung sollten beide Tiere gesund sein und langsam aneinander gewöhnt werden.
Pflege und Hygiene
Obwohl Frettchen grundsätzlich reinlich sind, benötigen sie Unterstützung bei der Körperpflege. Das Fell sollte einmal pro Woche gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Baden ist in der Regel nicht nötig – zu häufiges Waschen kann die empfindliche Haut schädigen. Auch die Krallenpflege ist wichtig: Diese sollten regelmässig gekürzt werden, am besten von einem Tierarzt oder erfahrenen Halter.
Spiel, Beschäftigung und Training
Frettchen sind sehr intelligent und brauchen mentale sowie körperliche Herausforderungen. Tunnel, Kletterelemente, interaktives Spielzeug und Denkspiele sind ideal. Sie lassen sich zudem mit etwas Geduld und positiver Verstärkung (z. B. Leckerlis) zu einfachen Tricks oder zur Stubenreinheit trainieren.
Fazit
Frettchen zu halten ist eine lohnenswerte, aber auch verantwortungsvolle Aufgabe. Wer bereit ist, Zeit, Aufmerksamkeit und Fürsorge zu investieren, wird mit einem lebhaften und anhänglichen Gefährten belohnt. Doch wie bei jedem Tier gilt: Vor der Anschaffung sollten Sie sich gut informieren und sicherstellen, dass Sie den Bedürfnissen dieser besonderen Haustiere gerecht werden können.
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